Katzenbesuch füttern?

 "Wir freuen uns über Katzenbesuch und haben immer ein paar Leckerlie bereit stehen."

So und ähnlich denken viele Menschen, manche stellen sogar ganze Futterschälchen raus.

Aber jetzt kommt die Kehrseite der Medaille. Meine eigene, recht kleine Katze wiegt mittlerweile fast 7 kg * in Worten SIEBEN *. Das ist bei ihrer Größe fast das Doppelte von ihrem Idealgewicht.

Lieschen wiegt fast 7 kg

 

Sie ist noch keine zehn Jahre alt, humpelt schon lange immer wieder, kann nicht mehr springen, so dass ich ihr an ihrem Fressplatz zu Hause schon vor Jahren eine Treppe gebaut habe, um die Gelenke zu schonen. Und es ist abzusehen, dass sie irgendwann Diabetes bekommt, eventuell Herzprobleme, die Arthrose hat sie ja längst. Es tut mir in der Seele weh, meine Katze so zu sehen. Aber was soll ich machen? Ich selbst füttere ihr nur noch winzige Portionen, bin darüber allerdings wirklich traurig. Es kann doch nicht sein, dass ich meine eigene Katze nicht mehr füttern darf, um ihr nicht zu schaden.


Ein solch massives Übergewicht hat mit Tierliebe nichts mehr zu tun, das grenzt an Tierquälerei. Ich müsste sie einsperren, damit sie nicht mehr an fremdes Futter gelangt, was für sie aber natürlich eine viel zu strenge und völlig ungerechte Strafe wäre. Sie kann ja nichts dafür. Also was soll ich tun?

 

Freigängerkatzen zu Besuch

"Ach, so viel ist es aber wirklich nicht, was wir unserem Katzenbesuch geben“ denkst Du jetzt? Ja, das mag sogar stimmen. Aber außer Dir tun das viele weitere Menschen in der Nachbarschaft. Die Menge ist nicht kontrollierbar.

Erfreu Dich gerne daran, wenn eine Katze Dich besucht, stelle ihr ein Wasserschälchen hin (keine Milch!), streichele sie, wenn sie es zulässt. Aber bitte füttere keine fremden Katzen. Sie könnten eine Allergie oder Unverträglichkeit haben. Meine eigene Katze wird weitgehend gebarft und hat mir so manches Fertigfutter regelmäßig auf den Wohnzimmerteppich erbrochen. Das macht mich traurig und wütend.


Wann sollte man Katzen unterstützen?

Nur wenn eine Katze verwahrlost und wirklich rappeldünn ausschaut, also deutlich erkennbar kein Zuhause hat, dann ist Hilfe gefragt. Und dann bitte doch parallel im Tierschutz um Hilfe, um möglichst nach einem Chip zu schauen. Denn manchmal sind es auch entlaufene Hauskatzen, die irgendwann zu streunen begonnen haben und dann nicht mehr nach Hause gelangt sind, eigentlich jedoch ein gutes Zuhause hatten und die Menschen vermissen sie schmerzlich. Bei noch unkastrierten Katern kommt dies häufiger vor. Wir sind als Verein einmal gerufen worden zu einem, der bereits über ein Jahr vermisst wurde und als vermeintlich überfahren galt. Die Menschen waren vor Glück in Tränen aufgelöst, als sie ihn wieder in die Arme schließen konnten. Er war einen Tag vor seinem Kastrationstermin ausgebüxt, hatte es wohl geahnt.

Zeige echte Tierliebe, halte die Augen und auch Dein Herz offen, aber überlasse bitte bitte das Füttern den Katzenhaltern. Überlege, wie Du Dich fühlen würdest, wäre es Deine Katze und Du müsstest hilflos zusehen.

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